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JAN 2024

Neuer Vorstand im Damaskuszimmer gewählt

Am 20. Januar 2024 fand in Dresden im Japanischen Palais die diesjährige turnusmässige Mitgliederversammlung statt. Man fand sich nach einem gemeinsamen Essen im Damaskussaal ein und hörte Berichte, tauschte sich aus, nahm den Finanzbericht zur Kenntnis und entlastete anschließend den Vorstand einstimmig (natürlich mit Enthaltung der Betroffenen; sie können sich ja nicht selbst entlasten.) Der wost e.V., gegründet 2022, steht für die Verbindung zwischen West und Ost. Dies beschreibt eine Haltung, die die Mitglieder einnehmen.

Die Versammlung fand in einer Art Mulde statt, die nicht nur eine gewisse Bequemlichkeit suggerierte sondern auch Konzentration aufeinander. Für den Autor war es die erste papierfreie Mitgliederversammlung einer Gruppe. Moment mal-, fast papierfrei, da waren ja noch die Stimmzettel. Mit Notebook und Daten umzugehen ist für die meisten kein Problem. Man ist routiniert digital unterwegs.

Gewählt wurden in geheimer Wahl: Julia Großmann, Elena Rother und in Abwesenheit nach digitaler Vorstellung Viktoria Köhn. Alle nahmen ihre Wahl an und sind ab jetzt Vorstand. Alexandra Kuring kümmert sich weiterhin um die Öffentlichkeitsarbeit. Danke an alle für die bisherige qualifizierte Arbeit.


Nach dem offiziellen Teil der Versammlung besuchten wir Wostis das Militärhistorische Museum am Olbrichtplatz. Unser Guide führte uns durch aktuelle Themen. Zunächst im Außenbereich, wo „alte“ Panzerwagen, Kampfpanzer und ähnliches zum Anfassen ausgestellt waren. Es waren genau die Waffen, die zurzeit in der Ukraine gegeneinander kämpfen. Sowjetische Panzer und Bundeswehrpanzer - wie wir wissen, aus verschiedenen Beständen zusammengestellt. Im Innenbereich war das Thema die atomare Bedrohung. Aktuell deshalb, weil jetzt auch damit wieder gedroht wird. Die ersten Atombombenabwürfe versetzten die Menschen in Angst und Schrecken, der weitere Ausbau der Systeme der Abschreckung, mit Erst- und Zweitschlagskapazitäten und die gegenseitige Vernichtungsgarantie (Wer zuerst schlägt, stirbt als Zweiter) sollen den Frieden in Europa gesichert haben. Offensichtlich brauchte man eine kulturelle Begleitmusik zu diesen traumatisierenden Erkenntnissen. Es gab eine „Miss Atom“, wie man im Museum sehen konnte, mit einem Bikiniteil in Form einer Atomwolke. Heutzutage hält man bei der Betrachtung unwillkürlich die Luft an. Nach Februar 2022 drohten Putin und Lawrow immer wieder mit diesen Waffen. Obwohl der Einsatz bisher nicht konkretisiert wurde, genau genommen wurde nur die Personalstärke erhöht. Trotzdem bleibt es eine ernsthafte Sache und hängt als Damoklesschwert nicht nur über Europa.

Am Ende des Tages fand sich ein großer Teil der Gruppe bei Julia zu Hause zu einem slawischen Abend ein. Wenn ihr euch vorstellen könnt: Piroggi im Teller, Wodka im Glas ( naja - Tee gab’s auch) , Gespräche, nette Gesellschaft, Akkordeonmusik - hausgemacht und live, Lieder vom Blatt - mehr oder weniger perfekt gesungen -  dann seid ihr schon so gut wie dabeigewesen.

Rüdiger Grölz